Sonntag, 4. Juni 2017

Ayurvedakur 2

Unsere Ayurvedakur ist heute mit den letzten Massagen, bodyskrub und Akupunktur zu Ende gegangen. Wir fühlen uns richtig gut erholt, von innen und außen gereinigt und gestärkt. Die Zeit hier ist rasend schnell verflogen.


Unser Haustier, ein 2m-Waran

So waren die Vormittage ausgefüllt mit Anwendungen, an den Nachmittagen haben wir viel gelesen und zweimal kleine Ausflüge gemacht. An den Abenden und bei den Mahlzeiten leistete uns eine Woche lang Andrea Gesellschaft, die zuletzt außer uns der einzige Gast hier war. Das war in jeder Hinsicht eine große Bereicherung, mit ihr gestalteten sich die Gesprächsabende unterhaltsam und sehr kurzweilig, weil wir viele gemeinsame Interessen entdeckten. Zusammen verbrachten wir einen Nachmittag in einem riesigen, phantastisch um ein großzügiges Wohnhaus  angelegten Garten auf einem Privatgrundstück. Hier wohnte bis zu seinem Tod Bevis Bawa, ein berühmter Landschaftsarchitekt und Künstler, außerdem Bruder von Geoffrey Bawa, Sri Lankas bekanntestem Architekten.


Heute, nach unserem Abschlussgespräch mit Ernährungsberatung, begleitete uns unser Doc zu einer Bootsfahrt auf dem idyllischen Madu River.

Marktstand mitten im Fluss

Dieser wirkt teilweise wie ein riesiger See und es gibt viele große und kleine Inseln darin. Zwei davon steuerten wir an: Da viele Menschen am Fluss und auf den Inselchen von der traditionellen Produktion von Zimt in Form von Stangen, Öl und Pulver leben, war eine der Cinnamon Islands auch unser erstes Ziel.

Herstellung von Zimtstangen

Danach machten wir Halt auf einer winzigen Insel, die lediglich ein buddhistisches Mini-Kloster mit nur drei Mönchen, einen riesigen Bodhi-Baum und einige imposante Buddha-Statuen beherbergt. Auch hier herrschte eine angenehm friedliche Atmosphäre.


Morgen früh holt uns ein Fahrer ab, um mit uns auf eine dreiwöchige Rundreise durch Sri Lanka zu machen. Letzte Woche mussten wir die Tour umplanen,  weil insbesondere die Provinzen im Südwesten und Süden, aber auch bis hinauf ins Bergland, von den Folgen der Unwetterkatastrophe betroffen sind, die vor einer Woche über Sri Lanka hereingebrochen ist. Wir haben hier in Bentota nur mitbekommen, dass es zwei Tage ohne Unterlass auf der ganzen Insel geregnet hat. Der Bentota River, der hier direkt am Grundstück vorbeifließt und etwa so breit ist wie der Rhein, ist um einen Meter angestiegen und hat auch hier das Grundstück unter Wasser gesetzt, so dass wir einige Tage lang morgens zu unseren Anwendungen waten mussten. Wir haben wirklich Glück, dass wir uns hier an einem so sicheren, geschützten Ort befinden, der ansonsten nur durch Stromausfälle betroffen war. Von den Auswirkungen um uns herum: viele Erdrutsche, Dammbrüche und Schlammlawinen, die über 200 Todesopfer und eine halbe Million Obdachlose und Flüchtlinge zu Folge hatten, haben wir nur von den Leuten hier und dann aus dem Internet erfahren. Unser Doktor engagiert sich nach seinem Vormittagsjob hier sehr und leitet eine private Hilfsaktion. Er sammelt Spenden und Hilfsgüter, organisiert das Packen von Paketen, die an bedürftige Familien verteilt werden, arbeitet bis spät in die Nacht ehrenamtlich im nächsten Krankenhaus und ist entsprechend gut informiert. Die staatlichen Regierungsaktionen liefen eher unkoordiniert und schleppend an, so dass die Menschen auf solche private Initiativen unmittelbar angewiesen sind. Dass Unwetterkatastrophen wie diese in den letzten Jahren vermehrt auftreten, wird in erster Linie auf die Abholzung der Wälder und die Ausbreitung der Teeplantagen in den Bergregionen zurückgeführt. Jetzt haben viele Angst vor einem Ausbruch von Seuchen und dem Dengue-Fieber, Tigermücken als Überträger des Fiebers gibt es wahrlich genug.

Weil wir keinen Katastrophentourismus betreiben wollen, werden wir morgen zunächst ins Hochland nach Ella fahren und dort unsere Tour beginnen.

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