Montag, 26. Juni 2017

Anuradhapura bis Kalpitiya

Für unsere beiden letzten Sri-Lanka-Tage haben wir uns noch an die Ostküste, nach Kalpitiya, bringen lassen. Eine große vorgelagerte Lagune bietet ganzjährig ideale Wetterbedingungen für Kite- Surfer, ständig sind Dutzende von aufgeblähten bunten Schirmen in der Luft und ziehen die Surfer mit hohem Tempo durch die Lagune. Dieser Teil der Ostküste ist muslimisch geprägt, deshalb haben wir den heute endenden Ramadan, es ist im ganzen Land Feiertag, hautnah mitbekommen. Seit gestern Abend knallen immer wieder Böller, unser Host, spanischstämmiger Eigentümer eines kleinen Hüttendorfs, wurde den ganzen Morgen von Nachbarskindern, denen er Englisch unterrichtet, mit Süßigkeiten bedacht. Die vier Hütten sind recht einfach, mit palmgedeckten Dächern, die bei einem Monsunregen nicht immer ganz dicht sind. Anke hatte gestern Nacht einen Regenschirm über ihrem Bett aufgespannt und erinnerte damit doch sehr an den „eingebildeten Kranken“. Zudem sind wir total begeistert vom außenliegenden naturnahen Badezimmer.



Bevor uns Janaka gestern hierher brachte, besuchten wir eine nahe gelegene Pilgerkirche, in der er sich zuvor mit seiner Frau, seinen beiden Jungs und seiner Schwiegermutter, alles Katholiken, verabredet hatte. Zum Ende unserer gemeinsamen dreiwöchigen Rundreise hatten wir so noch die Gelegenheit, seine nette Familie kurz kennenzulernen.

Morgen enden unsere sechs Wochen Sri Lanka nun leider. Wir haben uns hier während unserer Ayurvedakur und auch bei der Rundreise sehr, sehr wohl gefühlt. Weil wir wegen der Unwetterkatastrophe den Süden nicht bereisen konnten und der Kurerfolg sicher nicht ewig anhält, haben wir schon beschlossen, wieder herzukommen. Nach dem Ende des Bürgerkriegs wurde viel in die touristische Infrastruktur investiert und es ist wirklich leicht und macht Spaß, hier zu reisen. Und vor dem Hintergrund, dass es sich zwar um ein kleines, schwerpunktmäßig buddhistisches Land mit vielen historischen Orten diesbezüglich handelt, ist es besonders schön zu sehen, wie friedlich auch alle anderen Religionen hier wieder nebeneinander existieren. Zudem haben wir solch eine ausgeprägte und dermaßen leckere, gesunde sowie bekömmliche Esskultur bisher nirgendwo erlebt. Es wird wohl auf eine entsprechende Ernährungsumstellung zuhause hinaus laufen. Das Land ist viel zu schade für reinen Strandurlaub, wie es die meisten Leute bevorzugen. Wir haben die Einheimischen als ausgesprochen freundlich und aufgeschlossen kennengelernt. Die in Indien manchmal erfahrene Aufdringlichkeit Touristen gegenüber gab es hier nicht. Sri Lanka, wir kommen wieder!

Als Abschluss noch ein paar Gesichter von Menschen, die uns in den drei Wochen begegnet sind:

Unser Fahrer Janaka mit jüngstem Sohn















Morgen Mittag fahren wir zum Flughafen, um 19 Uhr geht unser Flug mit Korean Air über Seoul nach Ulaanbaatar. Und was uns dann in der Mongolei, dem für uns „exotischsten“ Land unserer Tour in den kommenden vier Wochen erwartet, darauf sind wir schon sehr gespannt.

Samstag, 24. Juni 2017

Nilaveli bis Anuradhapura

Es ist ausgesprochen praktisch, dass auf der kleinen Insel Sri Lanka die kulturellen Sehenswürdigkeiten so nah beieinander liegen. Unsere Autofahrten zum nächsten Ziel benötigen ohne Zwischenstopps selten mehr als zwei, drei Stunden, ein krasser Gegensatz zu unserer Nordindientour oder auch zu Australien. Die Hauptstraßen sind meistens in vernünftigem Zustand und die Fahrten sind entspannt. Es  gibt meistens viel zu erzählen, manchmal legen wir Fotostopps ein, wenn gerade die Sonne besonders schön die Reisfelder oder auch die vielen künstlichen oder natürlichen Seen entlang des Weges bescheint und die Farben zum leuchten bringt.



Wenn von hinten ein lautes Hupen ertönt, das uns alle zusammenzucken lässt, wissen wir schon, einer der unzähligen roten staatlichen Busse, deren Fahrer allesamt eine Kamikazeausbildung gemacht zu haben scheinen, hat wieder zum Überholen angesetzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Gegenfahrbahn gerade frei ist oder nicht.

Die Fahrt von Nilaveli führte uns zur ältesten Königsstadt Sri Lankas, nach Anuradhapura. Auf der Fahrt erzählte uns Janaka deshalb in gutem Englisch viel von der Entstehungsgeschichte Anuradhapuras und von der eng damit verknüpften Einführung und Verbreitung des Buddhismus in Sri Lanka. Den ersten Halt machten wir in Mihintale am Kalu Diya Pokuna Black Water Pond, einem See, an dessen Ufern in vorchristlicher Zeit ein buddhistisches Kloster errichtet wurde, dessen Grundmauern noch recht gut erhalten sind.


Bis heute nutzen Mönche eines nahegelegenen modernen Klosters diesen Ort zur Meditation. Zu dem hoch oben auf einem Fels gelegenen Meditationsort wurde Anke von einem der Mönche begleitet und durfte diesen schönen Ort und die Aussicht von oben bestaunen. Ein ganz besonderes Erlebnis.



Nach einer Mittagsrast in einem einfachen local food Restaurant am Straßenrand, das leckeres rice and curry servierte, schauten wir uns, bereits in Anuradhapura angekommen, den Isurumuniya Temple an. Der Tempel mit einem liegenden Buddha ist in gewaltige Granitblöcke eingelassen, die sich auch besteigen lassen. Auf dem Tempelgelände befindet sich ein kleines Museum mit kunstvollen Bildhauerarbeiten aus dem 5. vorchristlichen Jahrhundert.



Den folgenden, um die 37 Grad heißen Tag, hatten wir ganz zur Besichtigung von Anuradhapura. Die Stadt war die erste Königsresidenz in Sri Lanka und blieb dies fast 1500 Jahre lang. Die alte Königsstadt ist eine große Ausgrabungsstätte.

Wächterstein an einem Treppenaufgang

Zwischen den vielen Ruinen haben mehrere Stupas, hier werden sie Dagobas genannt, die Zeiten überdauert. Sie haben einen Durchmesser von teilweise mehr als 100 m, sind ohne Hohlräume aus Ziegelstein errichtet und enthalten wertvolle religiöse Reliquien, häufig Körperteile Buddhas.


Ebenfalls die Zeiten überdauert hat ein Bodhibaum, der als Setzling des originalen Bodhibaums, unter dem der Buddha im nordindischen Bodhgaya Erleuchtung erlangte, vor 2600 Jahren nach Sri Lanka gebracht wurde.


Er ist neben der Zahnreliquie in Kandy der meistverehrte buddhistische Ort des Landes. Alle Buddhisten Sri Lankas müssen an diesen beiden Orten einmal im Leben Opfer dargebracht haben. Weil Buddhisten keinen Gott haben, an den sie ihre Gebete, z.B. nach einen Kinderwunsch oder nach Wasser für ihre Felder, richten können, übernimmt dieser uralte Bodhibaum diese Aufgabe, manchmal aber auch ein hinduistischer Heiliger. Der Baum ist gut gesichert, sogar gegen marodierende Elefanten, die Opfergaben dürfen nur von wenigen Personen an den Baum gebracht werden. Trotz des riesigen Menschenandrangs ist die Kraft dieses Ortes auf Schritt und Tritt spürbar.

Stände zum Erwerb von Opfergaben

Historische Steinbrücke in Anuradhapura

Mihintale, nur 7 km von Anuradhapura entfernt, bildete dann nochmals unseren heutigen Besichtungsschwerpunkt. Hoch oben auf einer Bergkuppe liegt eines der ersten buddhistischen Klöster an der Stelle, an der der damalige König zum Buddhismus bekehrt wurde. Der Ort gilt deshalb als Wiege des Buddhismus. Auf zwei unterschiedlichen Anhöhen befinden sich die gewaltige Stupa und ein sitzender Buddha.



Eine kleinere Stupa aus dem 2. vorchristlichen Jahrhundert befindet sich dazwischen an einer Stelle, an der Buddha bei seiner dritten Sri Lanka-Reise meditiert hat. Ein beeindruckender und geschichtsträchtiger Ort.


Buddhas Meditationsplatz

Mittwoch, 21. Juni 2017

Habarana bis Nilaveli

Von Habarana zu unserem nächsten Zwischenziel Polonnaruwa führte uns die Fahrt zunächst bis zum   Dimbulagala Temple. Trotz des Baumschattens gestaltete sich der Treppenaufstieg von der Klosteranlage am Fuß des Berges bis zu dem auf einer Bergspitze gelegenen Tempel bei 36 Grad als schweißtreibend. Oben stand ein kleiner Tempel mit einem Fußabdruck Buddhas sowie eine kleine Pagode. Es wehte eine sanfte Brise und wir hatten einen schönen Rundumblick über die Provinz.

Man beachte den Tempel auf der Bergspitze

Blick von oben auf die Reisfelder

In Polonnaruwa hatten wir nur eine Nacht Aufenthalt. Wir verzichteten auf die Besichtigung des archäologischen Parks, weil er nach Angaben von Janaka viele Parallelen zur Anlage in Anuradhapura aufweist, für den wir mehr Zeit eingeplant haben. Gute Entscheidung, denn bei der Hitze wäre das sicher auch ziemlich anstrengend geworden. Im großen Garten unserer schönen Unterkunft auszuruhen war definitiv besser.

Limonenkauf am Straßenstand und das Beste:
It's mangoseason!

So fuhren wir schon am nächsten Morgen weiter in Richtung Westküste zu unserem nächsten Ziel Nilaveli. In der Hafenstadt Trincomalee wollten wir uns innerhalb eines noch von den Holländern errichteten Forts den hinduistischen Koneswaram Temple ansehen. Schließlich machte Rainer den Rundgang alleine, weil Anke von einer Biene am Arm gestochen worden war und zurück zum Auto musste, um sich zu versorgen. Dank unseres Vakuum-Insektengiftentferners und Ayurvedic Balm kein Problem.


Trincomalee und der 15 km nördlich gelegene Küstenort Nilaveli, wo wir in einem netten, kleinen Gästehaus wohnen, sind tamilisch und somit hinduistisch geprägt. Der Ort lebt vom Tourismus, sein Kapital sind der kilometerlange Sandstrand und die einen Kilometer vor der Küste gelegene Pigeon Island, die zum Nationalpark erklärt wurde. Wir hatten uns am Vorabend mit drei jungen Männern verständigt, ein Boot zu teilen, das uns am nächsten Morgen früh um 8 Uhr übersetzen und nachmittags wieder abholen sollte. Wir waren dann tatsächlich die ersten Gäste auf der kleinen Insel. Nicht weit vom Bootsanleger gab es etwas Sandstrand mit Baumschatten. Mit ausgeliehener Schnorchelausrüstung stiegen wir ins Wasser und fanden bei guten Sichtverhältnissen eine wirklich traumhafte Unterwasserwelt vor: Bunte und vielfältige Korallenriffe, dazu viele farbenprächtige, Korallenfische, teilweise in um uns herum kreisenden großen Schwärmen. Beide entdeckten wir Wasserschildkröten, die wir ein Stück begleiteten und immer wieder erschienen neugierige Riffhaie im Blickfeld. Wirklich ein Traum, seit Rainers Tauchzeiten sein schönstes Unterwassererlebnis! In der Mittagszeit kamen dann viele weitere Boote mit Schnorchlern an und es war zeitweise ziemlich überfüllt, die letzten zwei Stunden bis zu unserer Abholung hatten wir die Insel dann wieder fast für uns alleine. Weil wir offenbar die letzten Touristen ohne Unterwasserkamera sind, können wir leider keine adäquaten Fotos beifügen.


Nach einem faulen Strandtag führte uns heute ein Halbtagesausflug über die malerische Küstenstraße weiter nördlich nach Tiriyai. Mit dem Girihadu Seya wurde hier die weltweit erste Stupa mit einer Haarreliquie Buddhas und später einem Tempel errichtet. Und dies laut den Angaben vor Ort bereits 75 Tage nach dessen Erleuchtung.


Auf dem Rückweg machten wir Halt in einem der Fischerdörfer entlang der Küste. Die einfachen Häuser der Fischer sind palmgedeckt und wir erfuhren, dass viele Fischer von der Westküste stammen, aber wegen der rauen See während der Regenzeit einige Monate an der Ostküste ihrem Beruf nachgehen.


Vorbereitung für den nächsten Tag

Samstag, 17. Juni 2017

Kandy bis Habarana

Nach zwei Tagen im quirligen Kandy freuten wir uns wieder aufs Land. Der Schwerpunkt unseres Besichtigungsprogramms sollten aber die Tempelanlagen, insbesondere auch Höhlentempel,  aus der langen buddhistisch geprägten Geschichte des Landes bleiben.

Gar nicht weit außerhalb von Kandy steht der Degaldoruwa Temple auf einem Felsplateau. Ein junger Mönch erklärte uns die Anlage, die aus dem 18. Jahrhundert stammt und vor allem für seine mit Naturfarben hergestellten Fresken bekannt ist. Leider macht die eintretende Feuchtigkeit den Malereien sehr zu schaffen.



Nicht weit von Matale liegt der Aluvihara Rock Cave Temple, bestehend aus mehreren kleineren Höhlentempeln. Die Besonderheit dieses Tempels ist, dass hier Mönche im Auftrag des Königs erstmals buddhistische Regeln, die bis dahin nur mündlich überliefert wurden, auf Palmblättern festgehalten haben. Die Original-Schriften wurden bei einem Brand vernichtet und im 19. Jahrhundert dann nochmals gefertigt. Ein alter Mann demonstrierte uns, wie mühsam es ist, die Palmblätter zu beschriften, die allerdings dann auch 300 Jahre alt werden können.


Auf einem Berg weit oberhalb der Höhlen thront eine gewaltige Buddhastatue, deren Besichtigung wir auf halber Strecke abbrechen mussten, zum einen weil die Mittagshitze beim Aufstieg unerträglich wurde, zum anderen, weil Anke sich an einer vorstehenden Baumwurzel unglücklich den Fuß umknickte und die Schmerzen irgendwann zu groß wurden.


Kurz vor unserem Übernachtungsort Naula schauten wir uns am Spätnachmittag nur noch die Nalanda Gedige an, eine Tempelruine aus dem 8. Jahrhundert, die idyllisch an einem Seeufer gelegen ist.



Am nächsten Tag blieben wir in Naula, wo wir eine nette Cabana, die an ein kleines familiengeführtes Hotel angebunden war, bewohnten. Die Eigentümer hatten versucht, auf der 10ha großen Anlage Bohnen anzubauen, aber dies wurde von wildlebenden Elefanten, die hier durch den Dschungel ziehen, zunichte gemacht.
Da Ankes Schmerzen beim Gehen nach einer spontanen Behandlung durch einen Helfer der Anlage über Nacht zwar erheblich nachgelassen hatten, aber immer noch hinderlich waren, beschlossen wir nach einem kurzen Pflichtbesuch in einem Spice and Herbal Garden, einen ayurvedischen Arzt aufzusuchen. Dieser bisher erste Arztbesuch von Anke in einem Urlaub überhaupt war ein sehr interessantes und schönes Erlebnis: Zunächst mussten wir gemeinsam mit unserem Fahrer Janaka und dem 10-jährigen Sohn des Doktors vor dessen Haus auf ihn warten.


Schließlich kam er mit seiner  kleinen Tochter, die er von der Schule abgeholt hatte, im Tuctuc angefahren. Die Behandlung in einem winzigen Raum direkt am Haus bestand zunächst aus dem Auftragen eines Öles, über das der buddhistische Arzt zuvor ein kurzes Gebet gesprochen hatte. Dann ging er hinaus und kam mit einem Stück spezieller Baumrinde zurück. Dieses wurde in Öl getränkt und mit Mull um den Knöchel gewickelt. Fertig. Der noch recht junge Arzt erzählte unserem Fahrer, dass bereits sein Großvater und sein Vater ayurvedische Ärzte waren und er die Rinde selbst im Wald gesammelt habe. Auf Hinweis von Janaka überreichte Rainer dem Arzt schließlich sein Honorar mit zusammen gefalteten Händen und einer schönen Geste in einem frischen Blatt. Und als Anke den Rindenwickel am nächsten Morgen wie verordnet abgenommen hatte, fühlte sich alles wieder ziemlich normal an. Ein Glück!


Zu den sehenswertesten buddhistischen Höhlentempeln Sri Lankas zählt der Raja Maha Vihara oberhalb von Dambulla, den wir am nächsten Morgen als erstes aufsuchten. Fünf nebeneinander liegende, aus dem Felsen gemeißelte Höhlen aus unterschiedlichen Epochen, die von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützt wurden. Die meisten der rund 150 Buddhastatuen, teilweise ergänzt um hinduistische Götterdarstellungen, sind ebenfalls aus dem massiven Granit herausgeschlagen worden. Alle Wände sind mit Bildern aus Buddhas Leben ausgemalt. In dem gedämpften Licht der Höhlen geht von den Bildnissen eine starke Wirkung aus.



Unser nächstes Ziel war der Pidurangala rock. Er liegt gleich neben dem wegen seiner „Wolkenmädchen“ sehr viel bekannteren Sigiriya rock. Die beiden Felsmonolithe ragen aus der ansonsten flachen, mit Urwald bedeckten Landschaft heraus und bieten von oben eine phantastische Sicht. Anke traute sich den steilen Aufstieg noch nicht gleich wieder zu, und wegen des überzogenen Touristen-Eintrittspreises für den Sigiriya rock, entschloss Rainer sich, auf die Wolkenmädchen zu verzichten und stattdessen alleine den teilweise beschwerlichen Aufstieg auf den Pidurangala rock auf sich zu nehmen. Auf halber Höhe befindet sich ein liegender Buddha, vor dem die Verwitterung nicht halt gemacht hat, der aber trotzdem von seiner Ausstrahlung nichts eingebüßt hat.


Das letzte Wegstück war eine Kletterpartie über Felsen, doch der anschließende Ausblick lohnte die Mühen allemal.


Nach dieser sportlichen Betätigung erreichten wir am Nachmittag Habarana, wo wir drei Nächte verbringen wollten. Der Ort hat außer einem schönen Bewässerungssee, der abends auch von wild lebenden Elefanten zum Baden aufgesucht wird, nicht sehr viel zu bieten. Er ist allerdings Ausgangspunkt für Safaris in den wenige Kilometer entfernten Minneriya NP, der wegen seiner Population von etwa 300 Elefanten einer der meistbesuchten NP in Sri Lanka ist. So setzten auch wir uns nachmittags in einen Safari-Jeep und ließen uns zum Minneriya-NP bringen. Dort konnten wir u.a. teilhaben, wie eine Gruppe von vielleicht 30 Elefantenmüttern mit ihren Jungtieren aus dem Dschungel erschien, noch eine Weile im Grasland weidete, um dann ein Bad im See zu nehmen. Ein wunderschönes Naturerlebnis. Am See tummelten sich neben zahlreichen, uns teilweise unbekannten Wasservögel auch ein Krokodil.





Den Folgetag verbrachten wir mit einem ganztägigen Ausflug zu zwei echten Geheimtipps: Zunächst fuhren wir nach Arankale, einer Einsiedelei und einer dem Verfall preisgegebenen Klosteranlage. Hier lebte über viele Jahrhunderte eine besondere Gruppe von Mönchen, die sich in Leichentücher kleidete, nur einmal täglich aß und viele Stunden am Tag mit Meditieren auf speziellen Meditationsplattformen zubrachte. Diese beeindruckende, nur schwer erreichbare Anlage mitten im Dschungel mit einer ganz besonderen Atmosphäre durften wir ganz alleine auf uns wirken lassen.



Dann suchten wir das nur wenige Kilometer entfernte  Ridi Vihara (deutsch: Silberkloster) auf, ein heute noch aktives Kloster mit einem Felsentempel auf zwei Ebenen. Er enthält u.a. einen liegenden Buddha, der die Höhle in seiner Länge komplett ausfüllt. Hier begegneten wir lediglich einer freundlichen Gruppe älterer Pilger die alle feierlich Blumen und Blüten als Opfergaben vor sich her trugen. Beide Ziele waren absolut lohnenswert, und wir haben den ganzen Tag keinen ausländischen Touristen getroffen. Auch mal schön.