Als unser letztes Reiseziel in Myanmar hatten wir Mawlamyang ausgewählt, viertgrößte Stadt des Landes und Tor zum bisher weitgehend touristisch unerschlossenen tiefen Süden. Nach dem Einchecken in einem stilvollen Hotel, dessen mit traditioneller Kunst, alten Musikinstrumenten und viel anderem Schnickschnack überfüllten Flure und Treppen mehr an ein Museum erinnerten, verschafften wir uns per Tuctuc noch bis Einbruch der Dunkelheit einen groben Überblick über die Stadt und sahen uns einige Sehenswürdigkeiten an. Die drei verbleibenden Tage wollten wir nutzen, um Ausflüge in die Umgebung zu unternehmen.
Der erste Tag führte uns ins nördlich gelegene Hpa-An, das für seine vielen Höhlentempel bekannt ist, die in den schroffen Kalkfelsen entstanden sind. Wir beschränkten uns auf eine am Weg gelegene Höhle, in der jede Nische mit liegenden und sitzenden Buddhas ausgefüllt war, vor denen die Gläubigen Kerzen und Räucherstäbchen entzündet hatten.
Das nahe gelegene U Na Auk-Kloster hat uns durch seine detailgenaue Holzschnitz- und Reliefkunst sehr beeindruckt.
Attraktion des ersten Tages war aber sicherlich die Kyauk Ka Lat-Pagode, ein spitzer Nadelfelsen, der zur Hälfte über eine Treppe begehbar ist und -wie kann es anders sein in Myanmar- von einer goldenen Pagode bekrönt wird.
Zurück nach Mawlamyang fuhren wir in zweistündiger Fahrt mit einem Linienboot den Thanlwin hinunter durch eine landschaftlich reizvolle Umgebung.
Nachdem wir früh gemeinsam über den bunten Markt geschlendert waren, verbrachte ich (Anke) den Vormittag des zweiten Tages in einem Beauty-Spa-Salon. Aus vereinbarten 40 Minuten „shampooing and hair cutting“ und anschließender einstündiger Massage entwickelte sich der interessanteste Friseurbesuch meines Lebens. Bequem auf dem Rücken liegend, wurden mir die Haare mehrfach gründlich eingeschäumt und dabei Kopf und Nacken ausgiebig massiert. Während eine Spülung einwirkte, fand die Arm- und Handmassage statt. Als schließlich meine Haare wieder richtig schön kurz geschnitten waren, war es bereits 1,5 Stunden später. Auch die sich anschließende, sehr wohltuende Bein- und Rückenmassage wurde freundlicherweise überzogen, so dass ich erst knapp 3 Stunden später wie neugeboren wieder im Hotel ankam. Dort wartete Rainer bereits mit unserem bestellten Taxifahrer. Gemeinsam fuhren wir ca. 25km weit südlich, wo wir dann den weltgrößten liegenden, begehbaren Buddha bestaunen konnten:
Unser Aufenthalt in Mawlamyang wurde regelrecht gekrönt mit dem erlebnisreichen letzten Tag. Wir hatten uns am Vorabend bei „Mr. Anthony“, einem 74jährigen quirligen Herrn, für eine Tagestour nach Bilu Kyun-Island angemeldet. Um 8.30 Uhr setzten wir mit einer internationalen Gruppe von neun netten Leuten auf die im Fluss liegende Insel mit der Größe Singapurs über. Dort ging die Fahrt auf der Ladefläche eines großen Pickups weiter. Mr. Anthony entpuppte sich als absoluter Glücksfall. Er hatte selbst so viel Spaß daran, uns all die sehenswerten Eindrücke auf dieser vom Volk der Mon bewohnten Insel mit ihren vielen familiengeführten kleinen Handwerksbetrieben nahezubringen, dass der Tag rasend schnell umging. Nach einem geplanten Stop in einem Privathaus für Tee und leckere Snacks hielten wir spontan am Weg neben einem kleinen Kloster, wo bei einem religiösen Fest Einheimische gerade an langen Tischen lauter bunte, tapaähnliche Speisen verzehrten. Gekocht wurde in riesigen Behältern auf offenem Feuer. Nur Zuschauen ging gar nicht - am Ende saßen wir alle mitten drin und mussten probieren. So viele freundliche und fröhliche Menschen auf einmal war regelrecht überwältigend.
Es folgte die Besichtigung einer kleinen Weberei und eines Familienbetriebes, wo man aus Holz Pfeifen, Kulis, Döschen , kleine Massagegeräte, Kämme und allerlei andere Sachen herstellte. Alles sehr angenehm und wenig kommerziell. Vor dem Mittagessen machten wir Halt in einem kleinen, gemütlichen Schwimmbad zwischen Palmen. Bei der Hitze genossen wir fast alle ein herrlich erfrischendes Bad, bevor wir in einem homestay unser Mittagessen einnahmen.
In einer kleinen Manufaktur verfolgten wir danach alle schwer beeindruckt den Herstellungsprozess ganz simpler, bunter Gummiringe aus Kautschuk, der ebenfalls auf der Insel gewonnen wird.
Zum Abschluss saßen wir in einem weiteren Betrieb vor riesigen Stapeln kleiner Schiefertafeln mit Holzahmen (die Älteren werden sich erinnern?), welche hier ohne Maschinen hergestellt und für den Versand an alle Grundschulen des Landes vorbereitet wurden.
Anhand eines sehr informativen Dokumentationsfilms konnten wir deren Entstehung vom Schieferabbau bis zum fertigen Zustand sehen. Mr. Anthony erklärte viel und beantwortete alle Fragen. Schließlich bereitete es ihm noch ein riesiges Vergnügen, eine kleine Verlosung zu veranstalten, bei der jeder eine der Kleinigkeiten, deren Herstellung wir gesehen hatten, gewinnen konnte.
Am späten Nachmittag, auf der Rückfahrt mit dem Pickup zum Fluss erfuhren wir noch so einiges aus seiner bewegten Lebensgeschichte, aber auch, wie negativ die jahrzehntelange Militärregierung sein Leben und das so vieler Burmesen beeinflusst hat.
Da Rainers Appetit nun wieder erwacht war, wünschte er sich zum Abschluss in einem der kleinen offenen Restaurants am Flussufer frisch gegrillten Fisch zu essen. Dazu gab es noch eine große Auswahl an kleinen, bunten Spießchen. So genossen wir unseren letzten Abend im Mawlamyang bei leckerem „local food“ und weit über 20 Grad in dieser schönen Atmosphäre sehr.
Gestern stand dann nur noch die sechsstündige Busfahrt zurück nach Yangon an, für die wir uns einen VIP-Bus mit breiten Liegesitzen geleistet hatten – auch mal schön. Am Nachmittag fanden wir uns schließlich wieder in unserem Guesthouse der ersten Nächte in Yangon ein, wo man uns bereits erwartete und unsere dort gelagerten Sachen ins Zimmer gestellt hatte.
Am nächsten Tag hieß es dann endgültig Abschied nehmen von diesem goldglitzernden Land mit seinen lächelnden, liebenswürdigen, gastfreundlichen und hilfsbereiten Menschen die uns beide sehr ans Herz gewachsen sind. Trotzdem wir es uns heraus genommen hatten, das 30 Tage gültige Visum um 12 Tage zu überziehen, wofür nur freundlich 3 US Dollar pro Tag kassiert wurden, gäbe es noch so viele Orte in diesem kleinen, sich in einem schnellen Wandel befindlichen Land, die wir gerne aufgesucht hätten. Also nehmen wir uns fest vor wieder zu kommen.
Der erste Tag führte uns ins nördlich gelegene Hpa-An, das für seine vielen Höhlentempel bekannt ist, die in den schroffen Kalkfelsen entstanden sind. Wir beschränkten uns auf eine am Weg gelegene Höhle, in der jede Nische mit liegenden und sitzenden Buddhas ausgefüllt war, vor denen die Gläubigen Kerzen und Räucherstäbchen entzündet hatten.
Das nahe gelegene U Na Auk-Kloster hat uns durch seine detailgenaue Holzschnitz- und Reliefkunst sehr beeindruckt.
Zurück nach Mawlamyang fuhren wir in zweistündiger Fahrt mit einem Linienboot den Thanlwin hinunter durch eine landschaftlich reizvolle Umgebung.
Nachdem wir früh gemeinsam über den bunten Markt geschlendert waren, verbrachte ich (Anke) den Vormittag des zweiten Tages in einem Beauty-Spa-Salon. Aus vereinbarten 40 Minuten „shampooing and hair cutting“ und anschließender einstündiger Massage entwickelte sich der interessanteste Friseurbesuch meines Lebens. Bequem auf dem Rücken liegend, wurden mir die Haare mehrfach gründlich eingeschäumt und dabei Kopf und Nacken ausgiebig massiert. Während eine Spülung einwirkte, fand die Arm- und Handmassage statt. Als schließlich meine Haare wieder richtig schön kurz geschnitten waren, war es bereits 1,5 Stunden später. Auch die sich anschließende, sehr wohltuende Bein- und Rückenmassage wurde freundlicherweise überzogen, so dass ich erst knapp 3 Stunden später wie neugeboren wieder im Hotel ankam. Dort wartete Rainer bereits mit unserem bestellten Taxifahrer. Gemeinsam fuhren wir ca. 25km weit südlich, wo wir dann den weltgrößten liegenden, begehbaren Buddha bestaunen konnten:
Unser Aufenthalt in Mawlamyang wurde regelrecht gekrönt mit dem erlebnisreichen letzten Tag. Wir hatten uns am Vorabend bei „Mr. Anthony“, einem 74jährigen quirligen Herrn, für eine Tagestour nach Bilu Kyun-Island angemeldet. Um 8.30 Uhr setzten wir mit einer internationalen Gruppe von neun netten Leuten auf die im Fluss liegende Insel mit der Größe Singapurs über. Dort ging die Fahrt auf der Ladefläche eines großen Pickups weiter. Mr. Anthony entpuppte sich als absoluter Glücksfall. Er hatte selbst so viel Spaß daran, uns all die sehenswerten Eindrücke auf dieser vom Volk der Mon bewohnten Insel mit ihren vielen familiengeführten kleinen Handwerksbetrieben nahezubringen, dass der Tag rasend schnell umging. Nach einem geplanten Stop in einem Privathaus für Tee und leckere Snacks hielten wir spontan am Weg neben einem kleinen Kloster, wo bei einem religiösen Fest Einheimische gerade an langen Tischen lauter bunte, tapaähnliche Speisen verzehrten. Gekocht wurde in riesigen Behältern auf offenem Feuer. Nur Zuschauen ging gar nicht - am Ende saßen wir alle mitten drin und mussten probieren. So viele freundliche und fröhliche Menschen auf einmal war regelrecht überwältigend.
Es folgte die Besichtigung einer kleinen Weberei und eines Familienbetriebes, wo man aus Holz Pfeifen, Kulis, Döschen , kleine Massagegeräte, Kämme und allerlei andere Sachen herstellte. Alles sehr angenehm und wenig kommerziell. Vor dem Mittagessen machten wir Halt in einem kleinen, gemütlichen Schwimmbad zwischen Palmen. Bei der Hitze genossen wir fast alle ein herrlich erfrischendes Bad, bevor wir in einem homestay unser Mittagessen einnahmen.
In einer kleinen Manufaktur verfolgten wir danach alle schwer beeindruckt den Herstellungsprozess ganz simpler, bunter Gummiringe aus Kautschuk, der ebenfalls auf der Insel gewonnen wird.
Zum Abschluss saßen wir in einem weiteren Betrieb vor riesigen Stapeln kleiner Schiefertafeln mit Holzahmen (die Älteren werden sich erinnern?), welche hier ohne Maschinen hergestellt und für den Versand an alle Grundschulen des Landes vorbereitet wurden.
Anhand eines sehr informativen Dokumentationsfilms konnten wir deren Entstehung vom Schieferabbau bis zum fertigen Zustand sehen. Mr. Anthony erklärte viel und beantwortete alle Fragen. Schließlich bereitete es ihm noch ein riesiges Vergnügen, eine kleine Verlosung zu veranstalten, bei der jeder eine der Kleinigkeiten, deren Herstellung wir gesehen hatten, gewinnen konnte.
Am späten Nachmittag, auf der Rückfahrt mit dem Pickup zum Fluss erfuhren wir noch so einiges aus seiner bewegten Lebensgeschichte, aber auch, wie negativ die jahrzehntelange Militärregierung sein Leben und das so vieler Burmesen beeinflusst hat.
Da Rainers Appetit nun wieder erwacht war, wünschte er sich zum Abschluss in einem der kleinen offenen Restaurants am Flussufer frisch gegrillten Fisch zu essen. Dazu gab es noch eine große Auswahl an kleinen, bunten Spießchen. So genossen wir unseren letzten Abend im Mawlamyang bei leckerem „local food“ und weit über 20 Grad in dieser schönen Atmosphäre sehr.
Gestern stand dann nur noch die sechsstündige Busfahrt zurück nach Yangon an, für die wir uns einen VIP-Bus mit breiten Liegesitzen geleistet hatten – auch mal schön. Am Nachmittag fanden wir uns schließlich wieder in unserem Guesthouse der ersten Nächte in Yangon ein, wo man uns bereits erwartete und unsere dort gelagerten Sachen ins Zimmer gestellt hatte.
Am nächsten Tag hieß es dann endgültig Abschied nehmen von diesem goldglitzernden Land mit seinen lächelnden, liebenswürdigen, gastfreundlichen und hilfsbereiten Menschen die uns beide sehr ans Herz gewachsen sind. Trotzdem wir es uns heraus genommen hatten, das 30 Tage gültige Visum um 12 Tage zu überziehen, wofür nur freundlich 3 US Dollar pro Tag kassiert wurden, gäbe es noch so viele Orte in diesem kleinen, sich in einem schnellen Wandel befindlichen Land, die wir gerne aufgesucht hätten. Also nehmen wir uns fest vor wieder zu kommen.
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