Indien ist in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes, das sich mit unseren westlichen Maßstäben und Prägungen nicht in Einklang bringen lässt. Wir im Westen sind es gewohnt, dass unser Lebensalltag Gesetzen und Regeln unterworfen ist, die den Rahmen für unser Handeln und Tun abstecken und die auch bitteschön einzuhalten sind.
Nicht so in Indien. Die Inder sind Extrem-Minimalisten. Sie lieben es, ihr Ziel mit geringstmöglichem Aufwand zu erreichen. Hierbei lassen sie sich von geltenden Regeln , sofern vorhanden, nicht gerne beeinflussen. Die Resultate dieser minimalistischen Lebensart werden häufig als Indian Style bezeichnet, ein Begriff, der auch gerne von Indern selbst gebraucht wird und keinesfalls negativ oder abwertend aufzufassen ist.
Hier einige Beispiele, die uns auf unserem Weg begegnet sind:
Warum Lampen teuer kaufen, wenn sie stilvoll und ohne großen Aufwand selbstgebastelt werden können:
Wir haben in Indien viel gesehen, aber kein Tesakrepp. Die Fensteröffnungen werden bei jedem Anstrich kleiner, ein Aufheizen der Räume im Sommer wird so wirkungsvoll verhindert:
Wie den beiden nachfolgenden Bildern zu entnehmen ist, kann dieser Minimalismus durchaus auch auf Kosten der körperlichen Gesundheit gehen…
…aber die Götter werden es schon richten:
Der einzige Austritt auf ein nettes Rooftop-Restaurant in Shimla. Da der Austritt auch gleichzeitig Fluchtweg ist, besteht auf der Dachterrasse Rauchverbot. Die vollen Aschenbecher deuten allerdings an, dass das Rauchverbot nur empfehlenden Charakter hat:
Aber selbst für den Brandfall ist wirkungsvoll Vorsorge getroffen:
Nachfolgend einige Beispiele aus dem Straßenverkehr. Besonders bei der Baumwoll- und Zuckerrohrernte scheint es keine Breiten- und Höhenbegrenzungen für die Transportfahrzeuge zu geben. Bei den engen Straßen muss der Gegenverkehr sehen, wo er bleibt:
Ebenfalls keinerlei Transportbeschränkungen gibt es für Zweiräder. Alleine maßgebend ist, was geht:
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