Dienstag, 29. August 2017

Big Island 1

Mit drei Stunden Verspätung, verursacht durch ein heftiges Unwetter in Kauai, landeten wir  am Abend des  21.8. auf der dritten und letzten Insel unseres Hawaii-Aufenthalts, auf Big Island, um hier dreieinhalb Wochen zu verbringen und unsere Reise ganz ruhig ausklingen zu lassen. Für die ersten zwei Wochen hatten wir – genauer gesagt: hatte Anke – bei Captain Cook eine Unterkunft auf der kleinen Paliuli-Farm gebucht, die Obst und vor allem Kona-Kaffee anbaut, der auch bei unseren Kaffeeliebhabern ein Begriff ist. Als wir im Dunkeln dort eintrafen, empfing uns nur eine einmalig schöne Geräuschkulisse, wie im dichtesten Dschungel. Alle waren schon schlafen gegangen, nur unser Zimmer war noch hell beleuchtet.

Am nächsten Morgen bestätigte sich dann, dass wir hier wirklich mitten im Paradies angekommen waren. Tom und Janis, das „Managerehepaar“, bereits Ende 60, sowie Marc, der noch etwas ältere Besitzer, begrüßten uns herzlich auf der riesigen Veranda. Um uns herum Bananenstauden, Mango- und Papayabäume, Blumen und Stille. Wir befanden uns weit oberhalb der Küste mit Blick aufs Meer und waren erst mal die einzigen Gäste - es gibt noch drei weitere Zimmer- in einer der am besten gepflegten, gemütlichsten und saubersten Unterkünfte unserer gesamten Reise.

Blick von der Veranda auf die Küste
Nachdem wir einige Vorräte für die kommenden Tage eingekauft hatten, folgten wir Toms Rat und fuhren zum zehn Autominuten entfernten Manini-Beach. Ein sogenannter local beach,  recht leer mit parkähnlich angelegter Wiese und vielen Palmen, dazu am Rande der Kealakekua Bay mit Blick auf das am gegenüber liegenden Ende der Bucht gelegene Captain Cook Monument. Ein Denkmal zum Gedenken an James Cook an der Stelle, an der er von den Hawaiianern gemeuchelt wurde.

Kealakekua Bay
Wir hatten das Gefühl, uns in einem lebendigen Bilderbuch zu befinden. Dazu gab es noch gute erste Schorchelmöglickeiten direkt vom Strand aus und freundliche Menschen um uns herum. Dieser Strand wurde schnell zu einem unserer Lieblingsorte.

Manini-Beach
Gerade sitzen wir hier zwischen Einheimischen, die ein Sonntags-Geburtstags-Picknick machen, einzelnen anderen Touristen und einer kleinen, sechsköpfigen Band älterer Herrschaften, die eben anfing, ruhige hawaiianische Musik zu spielen. Dazu das Rauschen der Brandung.


Jetzt könnte ruhig die Zeit stehen bleiben. Wenn jemand käme und uns hier ein Haus und einen Job anbieten würde, dann...

Das ganze Gebiet um die Kealakekua Bay wird zudem von einer sehr seltenen Delfinart, den Spinner Dolphins, nach ihrer nächtlichen Nahrungssuche vormittags als Ruheplatz genutzt. Sie liegen dabei nicht auf einer Stelle, sondern schwimmen mit abgeschaltetem Sonar immer zu zweit am Meeresgrund im Kreis herum und haben dabei jeweils nur ein Auge geöffnet, um Gefahren erkennen zu können – genial, nicht? Nur zum Atmen kommen sie kurz an die Wasseroberfläche. Dann tauchen sie wieder senkrecht ab. Ihren Namen haben sie daher, dass sie sich beim Herausspringen aus dem Wasser mehrfach um die eigene Achse drehen können.

Das unmittelbar vor dem Cook Monument  gelegene Korallenriff, laut unserem Reiseführer das schönste auf ganz Hawaii, darf aus Naturschutzgründen zum Schutz der Korallen nicht vom Ufer aus aufgesucht werden. Um dort schnorcheln  zu können, sind wir jeweils etwa eine Meile durch die relativ ruhige Bucht hin und wieder zurück geschwommen. Zusammen mit dem Schnorcheln ein Zeitaufwand von gut drei Stunden, der sich aber voll gelohnt und unsere Ausdauer ganz ordentlich gefordert hat. Weils so schön war, haben wir uns ein paar Tage später ein Paddelboot ausgeliehen,  um dann vom Boot aus nacheinander einen Schnorchelgang an gleicher Stelle zu machen.


Diese Paddeltour wird uns auch deshalb in Erinnerung bleiben, weil das Boot – wir hatten es zum Glück schon verlassen  -  kurz vor der Bootsrückgabe beim Ausstieg an einer felsigen Stelle grandios gekentert ist und fast alle Klamotten durchnässt wurden.

Ein weiterer Lieblingsplatz in nächster Nähe ist die Two Steps Bucht. Hier klettert man wortwörtlich über zwei natürliche Lavastufen ins Wasser und plumpst förmlich in ein großes Korallenriff.


Abends treffen sich dort an Picknicktischen die Locals, bringen sich ihr Abendessen und einen Biervorrat mit, von dem sie uns gerne großzügig abgaben. Den restlichen Tag über finden sich Schnorchler ein. Da hier häufig Delfine gesichtet werden, kommen wir jeden Tag wenigstens einmal her. So auch am Nachmittag und Abend von Rainers Geburtstag bis zum Sonnenuntergang.


Two Steps Beach
Und Anke als Frühaufsteherin hat es sich zu Gewohnheit gemacht, morgens vor dem Frühstück die kurze Stecke zum Strand herunter zu fahren und gegen 7 Uhr zu den allerersten dort zu gehören. Am fünften Tag haben die Delfine, bzw. vier von ihnen, sie endlich dort gefunden. Sie verhielten sich wie oben beschrieben und kamen beim Luftholen ganz nah. Ein Erlebnis wie zwischen Raum und Zeit!

An Rainers Geburtstag haben wir vormittags Kona, die nächstgrößere Stadt, und den Kaloko-Honokohao-Nationalpark besucht. Dort befand sich ein ehemaliges hawaiianisches Fischerdorf mit einem vorgelagerten Fishpond.


Ein friedlicher Ort, an dem sich viele Meeresschildkröten einfinden und manchmal am Strand ausruhen:


2 Kommentare:

  1. Lieber Rainer
    Wir wünschen Dir nachträglich alles Liebe zu Deinem Geburtstag !
    Genießt die letzten Wochen eurer Reise !
    Ganz liebe Grüße auch an Anke
    Birgit&Männer

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Birgit & Männer,
      Mahalo für die Wünsche, wir werden eurer Aufforderung nachkommen.
      Aloha Rainer

      Löschen