Weiter ging es am nächsten Morgen nach dem Frühstück mit einem „shared taxi“ Richtung Norden zur ehemaligen britischen Hillstation Pyn U Lwyn. Ich saß mit zwei einheimischen Frauen zusammen hinten und Rainer mit seinen langen Beinen vorne. Nach ca. 2 Stunden waren wir schon da und nutzten den Rest des Tages für einen ausgiebigen Aufenthalt im sehenswerten, großzügigen und liebevoll angelegten Botanischen Garten. Eine Wohlfühloase nach dem lauten und staubigen Mandalay. Zurück nahmen wir die ortsübliche Pferdekutsche und konnten so einen guten Eindruck des beschaulichen Städtchens außerhalb des Zentrums gewinnen.
Für den kommenden Tag war eine Zugfahrt über die berühmteste Eisenbahnbrücke Myanmars, das Gokteik-Viadukt, geplant. Wir waren zwar pünktlich am Bahnhof, doch der Zug hatte gut 2 Stunden Verspätung. So warteten wir geduldig mit anderen Touristen und vielen Einheimischen am Bahnsteig.
Nach drei Stunden gemütlicher Fahrt durch aufwändig von Hand bewirtschaftete, kleinteilige und vielfältige landwirtschaftliche Flächen, schöne Landschaften und kleine Dörfer mit winkenden Kindern kam die 111 m hohe und fast 800 m lange Stahlkonstruktion in Sicht, welche wir dann im Schritttempo überfuhren. Ein spannendes Erlebnis, nicht nur für Eisenbahnfans.
Da wir nicht die ganze Strecke bis zu unserem Ziel Hsipaw mit dem Zug zurück legen wollten, war der Plan, an der nächsten Station hinter dem Viadukt auszusteigen und mit einem shared taxi weiter zu fahren. Unsere Überraschung war groß, als wir mit unserem Gepäck ausgestiegen waren und feststellen mussten, dass es in dem Örtchen keine Taxis gab. Auf drei Mopeds verteilt, brachten uns drei Jugendliche an die nächste Hauptstraße, wo auch die Busse fuhren. Dort standen wir dann gegen 15 Uhr an der Straße und erfuhren, dass der nächste Bus nach Hsipaw erst um 18 Uhr kommen sollte. Also hielten wir einen großen Pickup an, nahmen zwischen Autozubehörteilen auf dem Boden der Ladefläche Platz, und waren -trotz durchgeschüttelter Knochen- heilfroh, auf diesem Wege innerhalb einer guten Stunde und vor Einbruch der Dunkelheit an unserem Hotel in Hsipaw abgesetzt zu werden.
In diesem beschaulichen Örtchen im nördlichen Shan-Staat sitzen wir gerade in „Mrs. Popcorns Garden“. Die Besitzerin, eine verwitwete ehemalige Lehrerin, hatte vor 5 Jahren mit dem Verkauf von Popcorn angefangen, ihre Rente aufzubessern. Durch die Unterstützung einer Niederländerin ist auf ihrem großzügigen Grundstück mit riesigem Nutzgarten ein uriges, mit Bambusstühlen und Strohdächern bestücktes straußwirtschaftähnliches Restaurant mit leckerer lokaler Speisekarte entstanden.
Alle Besucher werden höchstpersönlich von ihr willkommen geheißen. Nach einem so schönen Fleckchen einfach nur zum nichts tun hatten wir uns seit Wochen gesehnt.
So war klar, dass wir heute, an unserem zweiten Tag vor Ort und unserem gestrigen Besuch bei ihr nochmal für länger hier einkehren würden.
Zuvor waren wir nach dem Frühstück mit Leihrädern vom Hotel zu heißen Quellen außerhalb des Ortes geradelt. Diese entpuppten sich als eine Art natürliches Wasserbecken am Flussrand. Wir entschieden uns für ein Fußbad, doch die Einheimischen nutzten es für die ausgiebige Körperpflege der ganzen Familie gleichzeitig. So genossen wir die fröhliche Atmosphäre dort eine ganze Weile.
Auch gestern waren wir mit Leihrädern unterwegs, die sich perfekt eignen, die hübsche Gegend um Hsipaw mit seinen kleinen, typischen Shan-Dörfern zu erkunden. Morgens radelten wir gemütlich am Fluss entlang und genossen die ländliche und urtümliche Atmosphäre.
Auf dem Weg lag eine Dorfschule in deren riesigem Raum drei Gruppen Kinder vom Kindergartenalter bis ca. Ende Grundschule in verschiedenen Ecken unterrichtet wurden. Die Besichtigung von Schulen im Land sind jedes Mal ein besonderes Erlebnis.
Am Nachmittag stand die Besichtigung des nahe gelegenen Shan-Palastes an.
Für uns sehr interessant, da wir vor unserer Reise die Buchverfilmung von Inge Sargents „Dämmerung über Birma – Mein Leben als Shan-Prinzessin“ gesehen hatten. In dieser malerischen, im britischen Stil erbauten Villa hatte die Österreicherin ab 1954 für 10 Jahre mit ihrem Mann, dem letzten Shan-Fürsten, und den beiden Töchtern gelebt. Die letzten Jahre stand sie dort unter Hausarrest, nachdem ihr Mann 1962 von der Militärregierung verschleppt und wahrscheinlich ermordet wurde. In offenen und deutlichen Worten (dies ist immerhin inzwischen möglich) schilderte eine angeheiratete Nichte des Fürsten die Familiengeschichte und die Zeit der Militärdiktatur. Man spürt heute noch, wie beliebt das Fürstenpaar hier war, das sich während des Studiums in den USA kennen gelernt und geheiratet hatte. Wohl auch deshalb, weil die Österreicherin sowohl die Landes- als auch die Shan-Sprache erlernt hatte. Nach ihrer Flucht aus Birma lebt die inzwischen 84jährige wieder dort und hat bislang keine Einreiseerlaubnis bekommen. Ein Einzelschicksal unter vielen aus der Zeit der über 50jährigen Militärdiktatur.
Nach drei Stunden gemütlicher Fahrt durch aufwändig von Hand bewirtschaftete, kleinteilige und vielfältige landwirtschaftliche Flächen, schöne Landschaften und kleine Dörfer mit winkenden Kindern kam die 111 m hohe und fast 800 m lange Stahlkonstruktion in Sicht, welche wir dann im Schritttempo überfuhren. Ein spannendes Erlebnis, nicht nur für Eisenbahnfans.
Da wir nicht die ganze Strecke bis zu unserem Ziel Hsipaw mit dem Zug zurück legen wollten, war der Plan, an der nächsten Station hinter dem Viadukt auszusteigen und mit einem shared taxi weiter zu fahren. Unsere Überraschung war groß, als wir mit unserem Gepäck ausgestiegen waren und feststellen mussten, dass es in dem Örtchen keine Taxis gab. Auf drei Mopeds verteilt, brachten uns drei Jugendliche an die nächste Hauptstraße, wo auch die Busse fuhren. Dort standen wir dann gegen 15 Uhr an der Straße und erfuhren, dass der nächste Bus nach Hsipaw erst um 18 Uhr kommen sollte. Also hielten wir einen großen Pickup an, nahmen zwischen Autozubehörteilen auf dem Boden der Ladefläche Platz, und waren -trotz durchgeschüttelter Knochen- heilfroh, auf diesem Wege innerhalb einer guten Stunde und vor Einbruch der Dunkelheit an unserem Hotel in Hsipaw abgesetzt zu werden.
In diesem beschaulichen Örtchen im nördlichen Shan-Staat sitzen wir gerade in „Mrs. Popcorns Garden“. Die Besitzerin, eine verwitwete ehemalige Lehrerin, hatte vor 5 Jahren mit dem Verkauf von Popcorn angefangen, ihre Rente aufzubessern. Durch die Unterstützung einer Niederländerin ist auf ihrem großzügigen Grundstück mit riesigem Nutzgarten ein uriges, mit Bambusstühlen und Strohdächern bestücktes straußwirtschaftähnliches Restaurant mit leckerer lokaler Speisekarte entstanden.
Alle Besucher werden höchstpersönlich von ihr willkommen geheißen. Nach einem so schönen Fleckchen einfach nur zum nichts tun hatten wir uns seit Wochen gesehnt.
So war klar, dass wir heute, an unserem zweiten Tag vor Ort und unserem gestrigen Besuch bei ihr nochmal für länger hier einkehren würden.
Zuvor waren wir nach dem Frühstück mit Leihrädern vom Hotel zu heißen Quellen außerhalb des Ortes geradelt. Diese entpuppten sich als eine Art natürliches Wasserbecken am Flussrand. Wir entschieden uns für ein Fußbad, doch die Einheimischen nutzten es für die ausgiebige Körperpflege der ganzen Familie gleichzeitig. So genossen wir die fröhliche Atmosphäre dort eine ganze Weile.
Auch gestern waren wir mit Leihrädern unterwegs, die sich perfekt eignen, die hübsche Gegend um Hsipaw mit seinen kleinen, typischen Shan-Dörfern zu erkunden. Morgens radelten wir gemütlich am Fluss entlang und genossen die ländliche und urtümliche Atmosphäre.
Auf dem Weg lag eine Dorfschule in deren riesigem Raum drei Gruppen Kinder vom Kindergartenalter bis ca. Ende Grundschule in verschiedenen Ecken unterrichtet wurden. Die Besichtigung von Schulen im Land sind jedes Mal ein besonderes Erlebnis.
Am Nachmittag stand die Besichtigung des nahe gelegenen Shan-Palastes an.
Für uns sehr interessant, da wir vor unserer Reise die Buchverfilmung von Inge Sargents „Dämmerung über Birma – Mein Leben als Shan-Prinzessin“ gesehen hatten. In dieser malerischen, im britischen Stil erbauten Villa hatte die Österreicherin ab 1954 für 10 Jahre mit ihrem Mann, dem letzten Shan-Fürsten, und den beiden Töchtern gelebt. Die letzten Jahre stand sie dort unter Hausarrest, nachdem ihr Mann 1962 von der Militärregierung verschleppt und wahrscheinlich ermordet wurde. In offenen und deutlichen Worten (dies ist immerhin inzwischen möglich) schilderte eine angeheiratete Nichte des Fürsten die Familiengeschichte und die Zeit der Militärdiktatur. Man spürt heute noch, wie beliebt das Fürstenpaar hier war, das sich während des Studiums in den USA kennen gelernt und geheiratet hatte. Wohl auch deshalb, weil die Österreicherin sowohl die Landes- als auch die Shan-Sprache erlernt hatte. Nach ihrer Flucht aus Birma lebt die inzwischen 84jährige wieder dort und hat bislang keine Einreiseerlaubnis bekommen. Ein Einzelschicksal unter vielen aus der Zeit der über 50jährigen Militärdiktatur.
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