Sonntag, 7. Mai 2017

Darwin bis Alice Springs

Diesmal eine halbe Stunde später, um 6.30 Uhr, sammelte unser neuer guide Yenna uns in einem ähnlichen 20-Sitzer ein. Die dreitägige Tour sollte uns auf der einzigen befestigten Straße durch das Outback, dem Stuart Highway, nach Alice Springs führen. Den ersten Stop legten wir an einem Roadhouse ein, in dessen Umgebung Crocodile Dundee gedreht wurde. Auf der Theke des pubs stand ein ausgestopfter Büffel, der im Film eine Hauptrolle spielte.


Erstes Etappenziel nach langer Fahrt war Kathrine. Von einem Infocenter gelangten alle, außer Anke nach einer kleinen Wanderung zur Kathrine Gorge, einer spektakulären Schlucht.


Ein weiters Mal nahmen wir ein kühles Bad in einem wunderschön gelegenen rockpool, wo Anke, die eine weise Entscheidung getroffen, und auch den Hinweg bei großer Mittagshitze mit dem Boot zurück gelegt hatte, bereits seit einer Stunde herum schwamm.


Zurück ging es dann für alle mit dem Boot durch die Schlucht zum Ausgangspunkt zurück. In der Nähe des Anlegers gibt es eine riesige Flying Fox – Kolonie, große Fledermäuse, die auch am Tag umherflogen und sich lautstark um die besten Äste im Baum stritten, an denen sie „abhängen“ konnten.


Den Höhepunkt unseres zweiten Tourtages hatten wir gleich am frühen und noch sehr kühlen Morgen mit einem ausgiebigen Bad in den paradiesischen Bitter Springs im Elsey NP, einem von üppigem Regenwald umgebenen natürlichen Thermalbad mit 35 Grad Wassertemperatur. Hier wird zwar vor  Süßwasserkrokodilen gewarnt, aber diese verhältnismäßig kleinen Krokodile greifen gewöhnlich keine Menschen an.


Nach einigen weiteren Fahrstunden, die Landschaft hatte inzwischen von Regenwaldvegetation auf eine trockene Buschlandschaft gewechselt, erreichten wir Daly Waters, einen urigen Rastplatz am Wegesrand.


Zufällig fand gerade ein mehrtägiges Rodeo statt, beliebter Treffpunkt für die Farmer aus den umliegenden,  bis 12.000 km2  (!) großen Cattlestations, die wie Hollywood- Cowboys herumlaufen und hier ihr Können unter Beweis stellen.


Rechtzeitig zum Sonnenuntergang kamen wir auf unserem Zeltplatz in Banka Banka an.


Nach einigen Stunden Fahrt durch die ansonsten monotone Landschaft des Outbacks kamen wir bei den Devils Marbles an, eine Ansammlung von häufig fast kugelrund geformten Granitfelsen, die wegen ihres malerischen Anblicks dazu verleiten, viel zu viele Fotos zu machen.




Die einzige Abwechslung auf der langen Fahrt bieten die Roadhouses, die  mit einem kreativen und extravaganten Erscheinungsbild – beispielsweise unter Ausnutzung von Gerüchten zu Außeridischen, die hier gesehen wurden, oder mit großen Sammlungen von irgendwas, wie Kappen, BH’s, Visitenkarten, …. - redlich bemüht sind, Kunden anzulocken.



Schließlich überfuhren wir den südlichen Wendekreis und erreichten nach 1250 km Alice Springs, mit rund 28.000 Einwohnern die einzige Stadt in „ the middle of nowhere“, die diesen Namen verdient. Dort waren wir über den Tourveranstalter bereits für zwei Nächte in einem Hostel angemeldet und ließen den Tag und die Tour mit einem gemütlichen Dinner im pub ausklingen.

Am darauffolgenden Tag  hatten wir Gelegenheit, auf eigene Faust die Stadt und die Umgebung zu erkunden. Wegen der trockenen und lähmenden Hitze tagsüber entschieden wir uns, ein Auto auszuleihen. So fuhren wir zur historischen  Telegraph Station, machten einen kleinen Rundweg über einen Hügel mit schönem Blick über die umgebende Landschaft...


...und besuchten anschließend den botanischen Garten, dessen Vegetation sich für den Laien von der umgebenden Wüstenlandschaft nicht merklich absetzte. Anke entschied sich dann für einen Besuch im Museum „Famous women of Australia“, wo die Lebensgeschichten der ersten Siedlerinnen, die das harte Leben ohne Unterstützung von Aboriginal-Frauen wohl kaum gemeistert hätten, bis zu heutigen berühmten Frauen, wie australischen Filmstars und Politikerinnen, sehr anschaulich beschrieben wurde. Rainer nutzte die Zeit für einen Besuch des gegenüber liegenden Reptile House, um nochmals Lizards, Schlangen und ein Salzwasserkrokodile Auge in Auge betrachten zu können.


Gegen Abend fuhren wir zum Simsons Gap außerhalb der Stadt und ließen die beeindruckende Felslandschaft beim Sonnenuntergang auf uns einwirken.




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