Montag, 24. April 2017

Townsville bis Cape Tribulation




Nach den zwei Tagen in Townsville stand der letzte Abschnitt unserer Ostküstentour an, die Fahrt nach Port Douglas. Trotz der langen Fahrstrecke nahmen wir uns Zeit für den Besuch der direkt am Highway gelegenen Tyto Wetlands, einem kleinen Feuchtgebiet mit 240 Vogelarten und einer ebenso abwechslungsreichen Flora.




Port Douglas ist die nördlichste Stadt an der Ostküste und Tor zum Daintree  NP, einem küstennahen Regenwaldgebiet, das von der Unesco als Weltnaturerbe ausgewiesen wurde. Von hier aus fuhren wir dann am nächsten Tag weiter nach Cape Tribulation, wo die asphaltierte Straße endet. Auf dem Rückweg legten wir einige Stopps ein, etwa an von Mangroven gesäumten Strandbuchten, einem kurzen Boardwalk durch den feucht-tropischen Regenwald oder einer Speiseis-Fabrik, die auf eigenen Plantagen exotische Früchte zieht, von denen wir zuvor noch nie gehört hatten, um daraus richtig leckeres Eis herzustellen. Auf der engen Straße wurde immer wieder vor Kasauaries gewarnt, einem seltenen, sehr großen, aber flugunfähigen Vogel – leider haben wir keinen angetroffen.


Blick über den Daintree NP



Den Ostersonntag verbrachten wir sehr entspannt in Port Douglas, besuchten den Sonntagsmarkt und vertrieben uns die Zeit im Anzac-Park, einer wunderbaren mit Palmen und Feigenbäumen bestandenen Grünfläche zwischen Stadt und Meer – ein phantastischer Ort zum chillen, um Leute und spielende Kinder zu beobachten und in den Hafen einfahrenden Booten hinterherzusehen, die vom vorgelagerten  Great Barrier Reef zurück.


Fußmassage auf dem Sonntagsmarkt



Nur wenige Kilometer nördlich von Port Douglas bot die Schlucht Mossman Gorge im von Aboriginals verwalteten Teil des Daintree NP eine gute Gelegenheit, eine Regenwaldwanderung mit einem Bad im kühlen Fluss zu kombinieren.


Nach der Erkundung des hohen Nordens der Ostküste fuhren wir wieder rund 60 Kilometer zurück nach Cairns. Auf dem kurzen Weg lohnte sich ein Halt an den Crystal Cascades und am Lake Placid.


Kleiner Spass am Wegesrand

Cairns ist die bedeutsamste Stadt zur Erschließung des Great Barrier Reef. Eine  Unmenge an Agenturen entlang der Esplanade bieten Tauch- und Schnorcheltouren zum äußeren Riff an, die sehr rege in Anspruch genommen werden, obwohl der nördliche Teil des Riffs durch die Meereserwärmung bereits zwei Jahre hintereinander stark von der Korallenbleiche in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ansonsten hat uns Cairns nicht so besonders gefallen, und in der Erwartung, später in Hawaii selbstorgansierte Schnorcheltouren vom Strand aus unternehmen zu können, haben wir auf Expeditionen ins Great Barrier Reef verzichtet.

Lieber fuhren wir in den Atherton NP, genauer nach Yungaburra, nur eine Stunde von Cairns entfernt. Zwei spektakuläre, auf ein Alter von über 500 Jahren geschätzte fig trees im Bergregenwald, waren besonders imposant.

Cathedral fig tree
Curtain fig tree
Zu den exotischen Tieren Australiens gehört das Schnabeltier, hier Platypus genannt, das in Bächen lebt und uns bisher noch nicht zu Gesicht gekommen war. Im Visitorcenter von Yungaburra erhielten wir die Auskunft, dass es einige an einem Bachlauf am Ortsrand gebe. So liefen wir zwei Stunden ergebnislos am Bach entlang und wollten schon aufgeben, als doch noch ein zwar kleines, aber sehr lebhaftes Schnabeltier auftauchte, das wir eine ganze Weile bei seinen Tauchgängen nach Futtersuche beobachten konnten.


Für den 23.04. hatten wir schon im letzten Oktober den Weiterflug nach Darwin geplant. Zwei Tage vorher wollten wir die Abflugzeiten auf der Homepage der Fluggesellschaft Jetstar abrufen und konnten den Flug nicht finden. Es stellte sich heraus, dass Jetstar bereits im Februar unseren Flug um einen ganzen Tag vorverlegt hatte, was uns durchgegangen war. Wir mussten also schon am nächsten Morgen losfliegen. Morgens in aller Frühe brachten wir den Leihwagen, mit dem wir in gut zwei Monaten 8.500 km zurückgelegt hatten, zur Verleihstation. Unsere supernette Airbnb-host Karen brachte uns von dort zum Flughafen. Zwei Stunden später landeten wir im feucht-heißen Darwin und waren trotz des Durcheinanders mit dem Flug froh, aus dem regnerischen Cairns heraus zu sein.


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