Sonntag, 16. April 2017

Byron Bay bis Townsville

Wie schon angekündigt, hatten wir unsere weitere Route nach Norden entlang der Ostküste ohne „Debbie“ geplant.  Von Byron Bay konnten wir zunächst noch planmäßig nach Tallebudgera weiterfahren. Der Ort liegt nicht weit entfernt von den massentouristischen Orten der Gold Coast. Dort kamen wir im völlig untouristischen Teil des Ortes bei Sam (schottisch) und Inge (deutschstämmig) in einem sehr gemütlichen Anwesen unter. Sam zeigte uns aktuelle Bilder im Internet von den durch Sturm und Überflutungen angerichteten Verwüstungen oberhalb von Rockhampton. Wir hatten uns zwar bestätigen lassen, dass die für die nächsten Tage gebuchten Unterkünfte selbst keine Sturmschäden hatten, hätten aber wegen der vielen gesperrten Straßen keine Chance gehabt, bis dorthin zu kommen. Daraufhin stornierten wir beide und verbrachten einen gemütlichen Tag im Burleigh Heads NP mit kleiner Regenwaldwanderung und am Meer.


Leider war auch der Zugang zum Springbrok NP wegen Unpassierbarkeit gesperrt, so dass wir wieder umkehren mussten.


Am nächsten Morgen brachen wir mit Ziel Coolloola Cove auf. Auf einen Besuch Brisbanes verzichteten wir, machten aber einen Umweg über die Glasshouse Mountains, um dort eine kleine, aber ziemlich steile Wanderung auf einen der Berge zu machen...


... und erreichten am Abend  problemlos unser Ziel.
Unsere airbnb-Gastgeber dort waren überaus nett, das Haus und unser Zimmer total schön, so dass wir noch am Ankunftstag von geplanten zwei auf drei Nächte Aufenthalt verlängerten. Eine in mehrfacher Hinsicht gute Entscheidung: So hatten wir am ersten Tag am frühen Morgen die Gelegenheit, im 9 km entfernten Tin Can Bay wilde Delfine zu sehen, die dort schon seit vielen Jahren fast täglich an eine kleine Bucht nahe dem Hafen kommen. Das war trotz der vielen anderen Besucher ein tolles Erlebnis, da die freiwilligen Helfer ihren Job wirklich gut machen und streng auf angemessene Verhaltensweisen der Besucher achten.


Später am Tag waren wir lange am Strand oberhalb von Rainbow Beach unterwegs, wo auch eine Fährverbindung nach Fraser Island besteht, immer mit toller Aussicht auf die Klippen und die vorgelagerte Insel.

Weil das Delfinerlebnis am Tag zuvor so toll war, ist Anke am nächsten Morgen noch mal alleine früh um 7 Uhr nach Tin Can Bay gefahren. So hatte sie das Glück, ein 8 Wochen altes Delfin-Baby mit Mutter lange zu beobachten, die am Vortag nicht dabei waren. Es handelt sich hier übrigens um Australian Humpback Delfine,  die in kleinen Familien in der Bucht vor dem Ort leben.


Sie kommen schon in der vierten Generation fast täglich an dieselbe Stelle zur Fütterung.
Im Anschluss machten wir noch eine Wanderung, die an der malerischen Carlo Sand Blow, einer riesigen Sanddüne, endete. Dort saßen wir lange, um das Meer und die sandrodelnden Kinder zu beobachten.


Nach den Absagen war unser nächstes Ziel das etwa 1200 km weiter nördlich gelegene Townsville mit der vorgelagerten Magnetic Island (für die Aussies „Town“ und „Maggie“). Wir hatten inzwischen eine überflutungsfreie Alternativroute ausfindig gemacht, die etwa 300 km Umweg bedeutete und uns nochmals durch das Hinterland führen sollte. Wir teilten die Strecke auf zwei Fahrtage auf und fuhren am ersten Tag durch „the great nothing“ bis nach Emerald. Da die Australier es fast ausnahmslos bevorzugen, am Meer zu leben, kamen wir auf unserer Fahrt tiefer ins Landesinnere nur durch wenige kleine Ortschaften. Die Gegend ist geprägt von riesigen Weideflächen sowie Baumwollfeldern.


Bottletree, der Stamm speichert Wasser für trockene Zeiten

Am nächsten Morgen ging die Fahrt weiter in Richtung Townsville. Die wenigen Fahrzeuge, die uns in der fast menschenleeren Gegend begegneten, waren entweder „grey nomads“, wie die rüstigen australischen Rentner mit ihren teils recht abenteuerlichen fahrbaren Wohnunterkünften genannt werden, oder aber LKWs, darunter auch einige der schier endlos wirkenden, bis 53,50 m langen und 135 t schweren, road trains.


Im einzigen größeren Ort an diesem zweiten Fahrtag, der ehemaligen Goldgräbersiedlung Charters Towers, verbrachten wir unsere Mittagspause und schauten uns den schön erhaltenen bzw. restaurierten Ortskern an.



Townsville überraschte uns dann am nächsten Tag mit einer direkt am Zentrum und Hafen gelegenen, wunderbaren, 2,5 km langen Strandpromenade. Wegen der Quallensaison bestand Badeverbot außerhalb von mit Netzen geschützten Bereichen. Zudem gab es einen künstlichen Rockpool und einen riesigen Wasserspielplatz für Kinder als Entschädigung, und das für uns bisher leckerste Eis Australiens.



An unserem zweiten Tag in Townsville brachte uns in aller Frühe die Fähre nach Magnetic Island, einer zum größten Teil als Naturreservat geschützten Insel mit kleinen Badebuchten zwischen Granitfelsen, die zum Teil erst erwandert werden müssen. Interessanterweise gab es hier keine Quallenhinweise und so haben wir hier einen schönen Badetag im warmen Meer verbracht.



Inzwischen sind wir vorgestern im hohen Norden Australiens, in den tropic wetlands angekommen. Hier, in Port Douglas – unserem nördlichsten Ziel – sitzen wir gerade auf einer palmengesäumten Mini-Halbinsel auf einer Wiese direkt am Meer. Vor uns rauschen die Wellen in eine kleine Bucht, und um uns herum haben es sich noch einige andere Leute für Osterpicknicks bequem gemacht. Für uns ein herrlicher, träger und gemütlicher Ostersonntag. Einfach nur genießen, dass das Leben schön ist und es so richtig gut mit uns meint. Aus dieser Stimmung heraus möchten wir euch allen
Frohe Ostern
und ein paar geruhsame, schöne und friedliche Tage wünschen.





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