Tja, nun sind wir seit einer guten Woche wieder zu Hause in Bonn und der Alltag mit all seinen Facetten holt uns mit Riesenschritten ein. Es hat z.B. drei Tage gedauert, unser stillgelegtes Auto wieder zu aktivieren (Batterie kaputt, TÜV abgelaufen, neue Reifen nötig…). Beide Jungs brauchen eine neue Bleibe… . Gut, dass wir erst ab Anfang November wieder arbeiten.
Ein langer, aber fast reibungsloser Flug über Honolulu und San Diego hatte uns zuvor zurück nach Frankfurt gebracht, wo wir vor elfeinhalb Monaten zu unserer Reise um die Welt aufgebrochen waren.
Es ist beides da: Auf der einen Seite die Rückbesinnung auf eine großartige und erfüllende Reise, auf die wir dankbar und mit viel Wehmut zurück blicken. Auf der anderen Seite aber auch die Freude auf Vertrautes, auf Heimat, auf gewohnte Abläufe, auf Kino, Theater, Chor und Yoga … und bekannte Gesichter. Endlich wieder auf Anhieb Blinker und Scheibenwischer richtig herum schalten und für einen Löffel beim ersten Versuch die richtige Schublade aufziehen. Endlich wieder „richtiges“ Brot backen und essen können und am Wochenende auf dem Bonner Bauernmarkt einkaufen. Schließlich hat es natürlich auch was für sich, keine müffeligen Klamotten mehr aus dem Koffer ziehen müssen. Viele davon haben wir am Schluss entsorgt, einschließlich der Sandalen, die uns treu begleitet haben und daher total abgelatscht waren.
Zutiefst dankbar sind wir für die vielen schönen Momente, die unvergesslichen menschlichen Begegnungen, Erlebnisse und Erfahrungen, die wir in der zurück liegenden Zeit erleben durften und die nur in kurzen Auszügen in diesem Reiseblog ihren Niederschlag fanden. Dankbarkeit empfinden wir auch dafür, dass wir mit Ausnahme von Rainers Lungenentzündung gesund geblieben sind und nicht mal einen Schnupfen hatten, dass wir nicht beklaut oder ungebührlich übers Ohr gehauen worden sind (bzw. wir haben es nicht gemerkt?).
Bereits während unserer Reise haben wir mehrfach festgestellt, dass unsere Reiseplanung richtig gut war: Reisedauer und Reisetempo in den verschiedenen Ländern waren fast immer unseren Bedürfnissen angepasst, Reiseunterbrechungen hatten wir zum richtigen Zeitpunkt an den passenden Orten eingebaut, die Balance zwischen detaillierter Routenplanung im Vorfeld und freier Entscheidung vor Ort empfanden wir als geglückt. Einzig unsere Tour durch Nordindien würden wir das nächste Mal genau in entgegengesetzter Richtung durchführen, um dem unerwartet feucht-kalten Winter in den Hill Stations zu entgehen. Größere Umplanungen, verursacht durch den Zyklon „Debbie“ in Australien und die Flutkatastrophe im Süden Sri Lankas, waren nur zweimal nötig. Auf Grund der aktuellen politischen Lage - gewaltsame und massenhafte Vertreibung der Rohynga-Minderheit aus ihrem angestammten Land im Süden - würden wir uns derzeit gegen das wunderschöne Reiseland Myanmar entscheiden müssen, von dem wir, wie viele andere, gehofft hatten, dass es sich Zug um Zug aus dem Jahrzehnte andauernden Klammergriff der korrupten Generäle lösen könnte. Gerade der Süden, den wir nicht besucht haben, wäre noch mal eine Reise wert.
Dieser Abschlussblog bietet eine gute Gelegenheit, sich bei den Menschen zu bedanken, die uns die Reise ermöglicht, bzw. als helfende Hände im Hintergrund gewirkt haben: Unseren Arbeitgebern, die uns das freie Jahr zugestanden haben, den Kolleginnen und Kollegen, die ihre Arbeit umstellen mussten, Dodo für die Erledigung der Post, Hilde und Guido für das „Hüten“ unserer Wohnung und Holger für die Unterstützung bei der Einrichtung des Blogs: DANKE! Danke auch allen, die während der Zeit über email in Kontakt mit uns geblieben sind. Wir haben uns über jede einzelne Mail gefreut und auch eure Nachrichten mit viel Interesse gelesen. Durch die vielen verschiedenen airbnb-Unterkünfte in allen Ländern haben wir einen sehr direkten und persönlichen Einblick ins Leben und Denken unserer Gastgeber bekommen und sind jedem einzelnen überaus dankbar für das in uns gesetzte Vertrauen.
Haben wir uns verändert? Die Frage mögen Außenstehende leichter beantworten können. Wir fühlen uns ziemlich entschleunigt und wundern uns über die Aggressivität mancher Autofahrer und die viele Hektik. Es macht mehr Freude, auf Menschen zuzugehen, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
Da wir in Sri Lanka ganz klar das leckerste, bekömmlichste und dazu noch gesündeste Essen genießen durften, sind wir mit dem Vorsatz, unsere Ernährung ein wenig mehr in diese Richtung umzustellen, dort abgereist. Mal schauen, was daraus wird … ein ayurvedisches Kochbuch besitzen wir schon seit Jahren und haben es nun wieder hervor geholt.
Auf die Frage, die uns bereits mehrfach gestellt wurde „Wo war es am schönsten?“, können wir auch weiterhin keine klaren Antworten geben. Dafür waren die Länder und Landschaften, die Menschen sowie die kulturellen und sozialen Hintergründe einfach zu unterschiedlich und unvergleichlich. Wir möchten definitiv keine unserer Erfahrungen missen.
Aber wenn wir gefragt werden: „Würdet ihr eine so lange Reise nochmals unternehmen?“ antworten wir mit einem ganz klaren: „JA“! Denn für uns war es unvergleichlich wertvoll und bereichernd, hautnah zu erleben, wie Menschen in anderen Ländern ihr Leben meistern, zu erkennen was man wirklich braucht, sprich: mit wie wenig man im Grunde auskommen kann und was wirklich wichtig ist. Zudem ist es so ein beflügelndes, fast schon süchtig machendes Gefühl, nach dem Besuch eines Landes am Flughafen zu sitzen mit der Gewissheit, dass es nicht gleich nach Hause geht, sondern ein anderes, neues Land bereits auf einen wartet. Unsere Erde besitzt so viele kleine und große, atemberaubende und wundersame Naturschönheiten, die einen, wenn man sich mitten drin befindet, nur ehrfürchtig und ergriffen schauen, aufnehmen und staunen lassen. Dafür würden wir uns jederzeit wieder auf den Weg machen.
Für die Zahlenfetischisten hier noch etwas Statistik:
🏖Der Reiseblog wurde bisher fast 9000 mal aus aller Welt angeklickt. Herzlichen Dank für das anhaltende Interesse und die zahlreiche positive Resonanz! Es hat uns wirklich Spaß gemacht, die insgesamt 77 Posts zu schreiben und zu bebildern. Die „Arbeit“ war keinesfalls uneigennützig, da der Blog auch uns selbst eine gute Unterstützung bietet, die Erinnerung wachzuhalten. Vielleicht lässt sich ein Buch für uns draus machen.
🏝Wir haben rund 17.000 Fotos (85GB) geschossen, das entspricht durchschnittlich 50 Fotos pro Tag. Was wir damit anfangen werden, wissen wir noch nicht so genau.
🏜Neben rund 30.000 km per Auto, Bus und Bahn haben wir auf 24 Einzelflügen (die kurzen Inlandsflüge in Myanmar, Australien und Hawaii mit gerechnet) 61.000 Flugkilometer zurück gelegt, das entspricht einem Ausstoß von 50 t CO2. Zur Gewissensberuhigung und Kompensation unseres ökologischen Fußabdrucks werden wir eine Ausgleichszahlung an Atmosfair für Investitionen in regenerative Energien in Entwicklungsländern leisten.
Ein langer, aber fast reibungsloser Flug über Honolulu und San Diego hatte uns zuvor zurück nach Frankfurt gebracht, wo wir vor elfeinhalb Monaten zu unserer Reise um die Welt aufgebrochen waren.
Es ist beides da: Auf der einen Seite die Rückbesinnung auf eine großartige und erfüllende Reise, auf die wir dankbar und mit viel Wehmut zurück blicken. Auf der anderen Seite aber auch die Freude auf Vertrautes, auf Heimat, auf gewohnte Abläufe, auf Kino, Theater, Chor und Yoga … und bekannte Gesichter. Endlich wieder auf Anhieb Blinker und Scheibenwischer richtig herum schalten und für einen Löffel beim ersten Versuch die richtige Schublade aufziehen. Endlich wieder „richtiges“ Brot backen und essen können und am Wochenende auf dem Bonner Bauernmarkt einkaufen. Schließlich hat es natürlich auch was für sich, keine müffeligen Klamotten mehr aus dem Koffer ziehen müssen. Viele davon haben wir am Schluss entsorgt, einschließlich der Sandalen, die uns treu begleitet haben und daher total abgelatscht waren.
Zutiefst dankbar sind wir für die vielen schönen Momente, die unvergesslichen menschlichen Begegnungen, Erlebnisse und Erfahrungen, die wir in der zurück liegenden Zeit erleben durften und die nur in kurzen Auszügen in diesem Reiseblog ihren Niederschlag fanden. Dankbarkeit empfinden wir auch dafür, dass wir mit Ausnahme von Rainers Lungenentzündung gesund geblieben sind und nicht mal einen Schnupfen hatten, dass wir nicht beklaut oder ungebührlich übers Ohr gehauen worden sind (bzw. wir haben es nicht gemerkt?).
Bereits während unserer Reise haben wir mehrfach festgestellt, dass unsere Reiseplanung richtig gut war: Reisedauer und Reisetempo in den verschiedenen Ländern waren fast immer unseren Bedürfnissen angepasst, Reiseunterbrechungen hatten wir zum richtigen Zeitpunkt an den passenden Orten eingebaut, die Balance zwischen detaillierter Routenplanung im Vorfeld und freier Entscheidung vor Ort empfanden wir als geglückt. Einzig unsere Tour durch Nordindien würden wir das nächste Mal genau in entgegengesetzter Richtung durchführen, um dem unerwartet feucht-kalten Winter in den Hill Stations zu entgehen. Größere Umplanungen, verursacht durch den Zyklon „Debbie“ in Australien und die Flutkatastrophe im Süden Sri Lankas, waren nur zweimal nötig. Auf Grund der aktuellen politischen Lage - gewaltsame und massenhafte Vertreibung der Rohynga-Minderheit aus ihrem angestammten Land im Süden - würden wir uns derzeit gegen das wunderschöne Reiseland Myanmar entscheiden müssen, von dem wir, wie viele andere, gehofft hatten, dass es sich Zug um Zug aus dem Jahrzehnte andauernden Klammergriff der korrupten Generäle lösen könnte. Gerade der Süden, den wir nicht besucht haben, wäre noch mal eine Reise wert.
Dieser Abschlussblog bietet eine gute Gelegenheit, sich bei den Menschen zu bedanken, die uns die Reise ermöglicht, bzw. als helfende Hände im Hintergrund gewirkt haben: Unseren Arbeitgebern, die uns das freie Jahr zugestanden haben, den Kolleginnen und Kollegen, die ihre Arbeit umstellen mussten, Dodo für die Erledigung der Post, Hilde und Guido für das „Hüten“ unserer Wohnung und Holger für die Unterstützung bei der Einrichtung des Blogs: DANKE! Danke auch allen, die während der Zeit über email in Kontakt mit uns geblieben sind. Wir haben uns über jede einzelne Mail gefreut und auch eure Nachrichten mit viel Interesse gelesen. Durch die vielen verschiedenen airbnb-Unterkünfte in allen Ländern haben wir einen sehr direkten und persönlichen Einblick ins Leben und Denken unserer Gastgeber bekommen und sind jedem einzelnen überaus dankbar für das in uns gesetzte Vertrauen.
Haben wir uns verändert? Die Frage mögen Außenstehende leichter beantworten können. Wir fühlen uns ziemlich entschleunigt und wundern uns über die Aggressivität mancher Autofahrer und die viele Hektik. Es macht mehr Freude, auf Menschen zuzugehen, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
Da wir in Sri Lanka ganz klar das leckerste, bekömmlichste und dazu noch gesündeste Essen genießen durften, sind wir mit dem Vorsatz, unsere Ernährung ein wenig mehr in diese Richtung umzustellen, dort abgereist. Mal schauen, was daraus wird … ein ayurvedisches Kochbuch besitzen wir schon seit Jahren und haben es nun wieder hervor geholt.
Auf die Frage, die uns bereits mehrfach gestellt wurde „Wo war es am schönsten?“, können wir auch weiterhin keine klaren Antworten geben. Dafür waren die Länder und Landschaften, die Menschen sowie die kulturellen und sozialen Hintergründe einfach zu unterschiedlich und unvergleichlich. Wir möchten definitiv keine unserer Erfahrungen missen.
Aber wenn wir gefragt werden: „Würdet ihr eine so lange Reise nochmals unternehmen?“ antworten wir mit einem ganz klaren: „JA“! Denn für uns war es unvergleichlich wertvoll und bereichernd, hautnah zu erleben, wie Menschen in anderen Ländern ihr Leben meistern, zu erkennen was man wirklich braucht, sprich: mit wie wenig man im Grunde auskommen kann und was wirklich wichtig ist. Zudem ist es so ein beflügelndes, fast schon süchtig machendes Gefühl, nach dem Besuch eines Landes am Flughafen zu sitzen mit der Gewissheit, dass es nicht gleich nach Hause geht, sondern ein anderes, neues Land bereits auf einen wartet. Unsere Erde besitzt so viele kleine und große, atemberaubende und wundersame Naturschönheiten, die einen, wenn man sich mitten drin befindet, nur ehrfürchtig und ergriffen schauen, aufnehmen und staunen lassen. Dafür würden wir uns jederzeit wieder auf den Weg machen.
Für die Zahlenfetischisten hier noch etwas Statistik:
🏖Der Reiseblog wurde bisher fast 9000 mal aus aller Welt angeklickt. Herzlichen Dank für das anhaltende Interesse und die zahlreiche positive Resonanz! Es hat uns wirklich Spaß gemacht, die insgesamt 77 Posts zu schreiben und zu bebildern. Die „Arbeit“ war keinesfalls uneigennützig, da der Blog auch uns selbst eine gute Unterstützung bietet, die Erinnerung wachzuhalten. Vielleicht lässt sich ein Buch für uns draus machen.
🏝Wir haben rund 17.000 Fotos (85GB) geschossen, das entspricht durchschnittlich 50 Fotos pro Tag. Was wir damit anfangen werden, wissen wir noch nicht so genau.
🏜Neben rund 30.000 km per Auto, Bus und Bahn haben wir auf 24 Einzelflügen (die kurzen Inlandsflüge in Myanmar, Australien und Hawaii mit gerechnet) 61.000 Flugkilometer zurück gelegt, das entspricht einem Ausstoß von 50 t CO2. Zur Gewissensberuhigung und Kompensation unseres ökologischen Fußabdrucks werden wir eine Ausgleichszahlung an Atmosfair für Investitionen in regenerative Energien in Entwicklungsländern leisten.