Montag, 31. Oktober 2016

Happy Diwali!

Schon seit Beginn unserer Nordindien-Rundreise konnten wir von Tag zu Tag mehr Leute dabei beobachten, wie sie ihre Häuser bunt anmalten. In den letzten Tagen kamen wir an unzähligen Straßenständen vorbei, an denen Süßigkeiten, Lichterketten und Blumengirlanden angeboten wurden. Ursache dieser Betriebsamkeit war das nahende Diwali-Fest, wichtigstes Fest der Hindus und vergleichbar mit Weihnachten, Silvester und Neujahr in einem.
Als wir dann gestern nach dem Auschecken im Hotel in Agra unseren Fahrer Ajit trafen, hatte er bereits sein Auto festlich mit gelben Blumengirlanden geschmückt und sich mit einer großen Tüte Feuerwerksböller eingedeckt. Der Blumenschmuck blieb auch auf der Fahrt zu unserer nächsten Station Bharatpur gut erhalten. Als wir jedoch nach einem Gang über die Markstraße wieder zum Auto zurück kamen, fraß gerade eine Kuh die letzten Reste des Blumenschmucks auf. Ajit, der das Fest leider ohne seine Famile verbringen muss, wertete das als Glücksbringer für das neue Jahr. Am Abend erstrahlte unser Hotel in leuchtendem Rot, überall wurden Öllämpchen und Lichterketten angezündet und stundenlang Böller verschossen.





Donnerstag, 27. Oktober 2016

Orcha

Nach einem ausgefüllten Sightseeing-Tag in Orcha sitzen wir gerade mit Ajit beim Dinner in einem rooftop-Restaurant an der Hauptstraße. Der beschauliche Ort mit großer Vergangenheit ist reich beschenkt mit mehr oder weniger gut erhaltenen Königspalästen, Tempeln und Kenotaphen aus dem 16. Jahrhundert und einer schönen Flusslandschaft. Den Sonnenuntergang beobachteten wir von der mittelalterlichen Brücke, die noch letzten Monat während des Monsuns vollständig vom Fluss Betwa bedeckt war.

Abendstimmung am Flussufer
Quizzfrage: Wieviele Affen sitzen im Baum?




Mittwoch, 26. Oktober 2016

Khajuraho

Nach ziemlich anstrengender Fahrt über ganz schön holprige  Pisten sind wir am Montag von Varanasi nach Khajuraho (450km in 13 Stunden, incl. Pausen) gefahren. Keine ernste Herausforderung für unseren überaus netten indischer Fahrer Ajit und seinen Mata Indigo, mit dem wir nun die nächsten fünf  Wochen gemeinsam weiterreisen werden.
In Khajuraho haben wir uns am nächsten Tag die vielen gut erhaltenen bzw. renovierten Hindu- und Jain-Tempel angeschaut, die mehr als 1000 Jahre von Wald überwuchert waren, bevor man sie wiederentdeckte. Geschickt in den vielen Reliefs versteckt finden sich interessante erotische Darstellungen, die wir selbst lange hätten suchen müssen, wenn sie nicht von den guides anderer Touristen mit einem Spiegel angestrahlt worden wären. Und das im prüden Indien, wo junge Paare schon Ärger bekommen, wenn sie in der Öffentlichkeit nur Händchen halten. Inzwischen gehören sie zum Unesco-Weltkulturerbe und befinden sich zum großen Teil in einem schön angelegte Park. Also ein friedlicher Tag, der uns die Fahrt schnell vergessen ließ. Inzwischen befinden wir uns in Orcha, wo es wieder Tempel, ein altes Fort, Paläste usw. zu sehen gibt.
Abschied von unserer Gastfamilie in Varanasi

Abendstimmung an einem Shivatempel in Khajuraho



Samstag, 22. Oktober 2016

Ausflug nach Sarnath

Heute gab es ein erhohlsames Kontrastprogramm zu dem quirligen und hinduistisch geprägten Varanasi. Nach 45 Minuten im TucTuc erreichten wir die beschauliche, buddhistische Oase Sarnath. Hier soll der Buddha die erste Unterweisung nach seiner Erleuchtung gegeben haben.

Vor dem Bodhibaum, der aus einem Samen des Erleuchtungsbaumes gewachsen sein soll

Varanasi

Endlich kommen wir dazu, uns aus Varanasi, der heiligen Stadt der Hindus, zu melden. Es gibt noch technische Probleme beim Herunterladen von Fotos aufs Tablet - zu Hause funktionierte es noch.
Trotz eines unfreiwilligen Aufenthalts von 4 Stunden in  Delhi wegen Überbuchung sind wir am Mittwoch Mittag gut in einem netten homestay mitten in der Altstadt von Varanasi angekommen. Die 15 Gehminuten zum Gangesufer und den berühmten Ghats sind jedoch eine echte Herauforderung für uns: Auf schmalster Fahrbahn tummeln sich haufenweise TucTucs, Mopeds, Autos, Fahrradrikschas, Fahrräder, Pilgergruppen, Hunde - und heilige Kühe liegen seelenruhig mitten in diesem Chaos.
Wir haben beschlossen,uns am völlig gelassenen und entspannten Verhalten dieser Kühe ein Beispiel zu nehmen. So haben wir zwei Tage lang die Stadt mit einem guide erkundet und ohne Kulturschock einen guten Einstieg in das Mysterium Indien gefunden. Den Kühen sei Dank!

Eindruck von der allabendlich am Gangesufer stattfindenden Zeremonie für den Frieden


Sonntag, 16. Oktober 2016

Noch zwei Tage

Die Abreise zu unserer für elf Monate geplanten Tour, die uns einmal um die Erdkugel führen soll, steht nun in zwei Tagen bevor. Weltreise ist nicht so ganz zutreffend, weil wir "nur" sechs Länder besuchen werden, die allerdings sehr unterschiedlich zu bereisen sind. Bereits in der Vorbereitung wurde mehr und mehr klar, dass wir  tiefer mit anderen Kulturen und den Menschen in Kontakt kommen wollen, als dies üblicherweise bei einem herkömmlichen Urlaub möglich ist. So hoffen wir, mit unserer Reiseplanung eine gute Balance gefunden zu haben zwischen Urbanität und Natur,  Neuem entdecken und Erholung, Planung und Spontanität sowie dem Eintauchen in das authentische Leben vor Ort.

Die Reisevorbereitungen gehen dem Ende zu. Langsam steigt auch die Spannung, ob wohl alles so kommen wird, wie wir es uns ausgemalt haben und welche kleinen und großen Überraschungen das Leben für uns bereit halten wird.

Ursprünglich hatten wir die Absicht, den daheim gebliebenen ab und zu mal eine Mail aus der Ferne zu senden. Als ich (Rainer) erkannt hatte, wie simpel offenbar das Führen eines Reiseblogs zu sein scheint, habe ich mich gestern spontan anders entschieden und mache jetzt einfach mal den Anfang.

Künftige Neueinträge werden nicht regelmäßig erfolgen, sondern situationsabhängig. Wir werden sehen...